Ein Mzungu (= weißer Mensch), sechs Wochen lang mitten drin. Das war nicht nur für die Lehrkräfte und SchülerInnen der Precious Hope School in Mtwapa etwas
Besonderes, sondern auch für mich – Magdalena Schneider, Lehramtsstudentin aus Regensburg.
Der Schultag
Der Schultag startet um 8 Uhr. Kinder, die in Mtwapa Stadt wohnen, werden mit dem Bus abgeholt. Diejenigen, die näher wohnen, gehen zu Fuß und manche fahren mit einem Fahrrad, das sie von der Schule bekommen haben. Nach zwei Stunden Unterricht gibt es für alle Kinder Haferbrei zum Frühstück (Porridge). Um 11.00 Uhr ging es für mich mit Sport weiter. Von 12.45 Uhr bis 13.30 Uhr ist jeden Tag Lunch-Time und es gibt für alle Kinder und Lehrer Mittagessen.
Die Mahlzeiten sind für die Kinder sehr wichtig und für manche die einzige Nahrung am Tag. Einige Male erlebte ich selbst, dass Kinder am Wochenende zu wenig zu essen hatten. Sie standen dann montags weinend vor uns und hatten einfach „nur“ Hunger – für uns in Deutschland unvorstellbar.
Nach dem Mittagessen folgen noch drei Schulstunden. Ich unterrichtete vorwiegend Mathe und Sport. Der Unterricht, besonders in den temporären Klassenzimmern, war oft sehr schwierig, da diese absolut keine Lärmdämmung hatten. Ab 15.10 Uhr begann die „Games Time“ – ich trainierte einige Schülerinnen und Schüler in Volleyball, lernte das kenianische Spiel „Uki“ kennen, wir hüpften gemeinsam Seil, spielten Fußball oder Handball.
Oft fehlt den Kindern in ihren Familien Zuneigung - die Lehrkräfte und auch ich nahmen sie in den Arm, spielten mit ihnen, trösteten sie und lachten miteinander. Manchmal stellten mir die Kinder auch nur Fragen und beschäftigten sich mit meinen Haaren oder meiner weißen, für sie sehr faszinierenden Haut.
Der Schulleiter, Jairus Orangi, half nicht nur in diesen Situationen mit großem Herzen. Wir fuhren auch in Dörfer, um den Familien am Wochenende zu helfen oder er fuhr Kinder bzw. Eltern ins Krankenhaus, wenn sie krank waren.
Um der Nachhaltigkeit der Schule einen Anstoß zu geben, habe ich mit jeder Klasse ein kleines Gemüsebeet angebaut, zum Beispiel mit Tomaten, Spinat, Skumawiki und vielem mehr. Die Kinder können so lernen, Verantwortung zu übernehmen und die Kenntnisse auch zuhause einsetzen.
Mein Fazit
Wahnsinnige Erfahrungen, ganz viel Abenteuer, viele lachende, herzliche und dankbare Kinder, dazu ganz viel Zuneigung und Liebe – auf der anderen Seite viel Leid, einige Tränen, schreckliche Lebensumstände und Situationen. All das machte meine Zeit in Kenia zu einer unvergesslichen Erfahrung und gibt mir einen Grund wieder zu kommen!
Mein Wunsch
Helfen auch Sie diesen Kindern, damit sie in eine bessere Zukunft schauen können, denn Bildung ist der Grundbaustein für ein gutes Leben.
Erfahren Sie noch mehr über die Erlebnisse von
Magdalena Schneider